Bekanntlich führen ja alle Straßen nach Rom – für mich mittlerweile das 5. Mal. Nicht weil ich gerne den gleichen Weg nehme, sondern weil ich diese Stadt einfach liebe. Wobei dieses Mal war es nicht wirklich mein Verdienst, sondern der meiner Studienkollegin die mir die Reise zum Master geschenkt hat (lieb oder?). Für sie war es übrigens das erste Mal in Italien (arg oder?).
Jedenfalls hatten wir drei wirklich schöne und lustige Tage bei traumhaft spätsommerlichen Temperaturen und Sonnenschein. Wir konnten unsere lernbedingten Kashaxen bräunen, den ganzen Tag das tun was wir am meisten lieben (essen) und endlich mal etwas abschalten.
So sehen wir übrigens aus:
Es war unsere erste gemeinsame Reise aber irgendwie war klar… wenn man 2 Jahre FH miteinander übersteht ist alles andere ein Kinderspiel. Und wenn man über ein paar kleine Fauxpas hinweg sieht, war es auch wirklich so – aber dazu später.
Warnung: Wenn ihr einen wirklich professionellen Reiseblogpost wollt schaut lieber bei meiner Studienkollegin (eigentlich gute Freundin) vorbei, die ist nämlich Bloggerin bei The Cosmopolitas.
In den Straßen Roms: Tag 1
Der Flug von Wien nach Rom ging Samstagfrüh – mit früh meine ich eigentlich sau früh, ich musste nämlich um 4:30 aufstehen – aber dafür hatten wir im Grunde den ganze Tag in Rom. Timo (so heißt meine Studienkollegin, habe ich vergessen zu erwähnen) hat über Airbnb ein Zimmer für uns gebucht, mitten in der Stadt zwischen den schönsten Vierteln Roms. Da wir das Zimmer nicht gleich beziehen konnten, gönnten wir uns einen Kaffee und spazierten etwas durch die Gegend rund um unsere Unterkunft.
Meine Tipps:
Kaffee im Buddy Italian Restaurant Cafe´
Corso Vittorio Emanuele II 107a
Flanieren über den Markt am Campo de` Fiori
Stadtviertel Parione (dort haben wir auch gewohnt)
Shoppen in der Via del Pellegrino und Via die Giubbonari
Viele kleine Geschäfte mit besonderer Mode, von teuer bis preiswert alles dabei 🙂
Nach 2 Stunden war unser viel zu warmes Gewand durchgeschwitzt und wir konnten (gerade rechtzeitig) unser Zimmer beziehen. Frisch deodoriert und in Sommerkleidung ging es dann zum nächsten Ziel: Das wohl schönste Stadtviertel Roms – Trastevere (ich bin mir sicher hier werden jetzt einige zustimmend nicken). Timo hat es dort auch richtig gut gefallen – könnte auch daran liegen, dass das Viertel eigentlich nur aus super netten kleinen Gassen voller Restaurants (Essen!) besteht.
Meine Tipps:
Mittagessen in einer Prosciutteria z.B. Cantina Dei Papi
Via della Scala 71
Streetart in den Straßen von Trastevere
Findet man eigentlich überall – wir haben so viele schöne Ecken entdeckt und wie zwei Wahnsinnige Fotos gemacht- also ein Traum für alle Blogger und solche die es gerne wären (me!)
Spaziergang entlang der Tiber und über die Tiberinsel
Im Sommer gibt es entlang der Tiber die coolsten Partys, auf der Tiberinsel hat man einen schönen Blick über den Fluss und kann sich einen guten Kaffee gönnen (oder Aperol)
Danach ging es weiter zum Kolosseum und dann zurück über die größte Einkaufsstraße (Via Corso) zum wirklich schönen Piazza Navona. Nach einer viertelstündigen Pause zum Füße auslüften (ja, wir haben die Schuhe ausgezogen) gings weiter zu einem relativ frühen Abendessen im hippen und schönen Viertel oberhalb des Piazza Navona. Wir gönnten uns auch ein Gläschen – waren dann beide gleich mal beschwipst und wollten schlafen – also zurück aufs Zimmer. Nach einem kleinen Fauxpas (Ich habe es geschafft, dass mein Silberohrring genau in einen kleinen Spalt beim Abfluss des Bidets gefallen ist. Bissi grindig und irgendwie auch blöd, weil ich das Ding nach 20 Minuten noch immer nicht rausbekommen habe. Timo eilte mir dann zur Hilfe. Nachdem Messer und Gabel auch nichts halfen, musste das Kokosöl für die Haare herhalten – der Ohrring blieb dann irgendwie picken und konnte gerettet werden!) ging es ab ins Bett.
Meine Tipps:
Pasta im Restaurant Il Corallo
Via del Corallo 10-11 hier bin ich eigentlich jedes Mal wenn ich in Rom bin, die Portionen sind groß, preislich voll ok und (das Wichtigste) richtig gut 🙂
In den Straßen Roms: Tag 2
Am nächsten Tag starteten wir mit einem gewaltigen (ja gewaltig, weiter unten seht ihr ein Foto) Frühstück in einem zuckersüßen Lokal. Damit war Timos Angst in Rom kein Frühstück zu bekommen auch besiegt und wir konnten gestärkt in den Tag starten. Wie auch den Tag davor sind wir eigentlich alles zu Fuß gegangen, vorbei an den typischen Sehenswürdigkeiten bis zum Trevi-Brunnen weiter nach Monti. Ein Stadtviertel das ich selbst noch nicht kannte aber in das wir uns beide sofort verliebt haben! So schöne kleine Geschäfte und Lokale. Zudem besticht das Viertel durch die teils steilen Gassen und bewachsenen Fassaden. Dort entdeckten wir dann den Monti Urban Market – eine kleine Markthalle in der italienische Künstler und Designer ihre Sachen verkauften. Ein paar Vintage Läden waren auch dabei und mir hat es richtig gut gefallen! Perfekt für besondere Souvenirs aus Rom 🙂
Meine Tipps:
Restaurant Coromandel
Via di Monte Giordano 60/61 das waren die größten und besten Pancakes die ich je gegessen habe. Wir hatten Glück mit dem Tisch. Wenn ihr mehr als 2 Personen seid, ist es wahrscheinlich besser ihr reserviert vorab! Die Abendkarte hat sich auch toll angehört – das möchte ich nächstes Mal testen.
Shoppen in der Via del Boschetto und Via Urbana
Viele Vintage Shops und kleiner Boutiquen mit ausgewählten Designern. Vieles wirklich direkt aus Italien oder Rom!
Mercato Monti Urban Market
Grand Hotel Palatino, Via Leonina 46
Nachdem wir so ziemlich jede Gasse Montis abgegangen sind, packte uns der Hunger und wir machten uns auf zum Hauptbahnhof Roms. Dort gibt es nämlich eine (relative neue und moderne) Markthalle mit unterschiedlichen Restaurants. Die Preise sind für einen „Markt“ recht happig, wir hatten dort allerdings die beste Pizza ever (zumindest für mich) es hat sich also ausgezahlt. Während dem Essen entstand die Idee irgendwo den Sonnenuntergang über Rom zu genießen. Da wir keine ansprechende Rooftopbar gefunden haben, wollten wir zur Engelsburg beim Vatikan. Die hat nämlich eine wirklich schöne Terrasse und um die Jahreszeit geht die Sonne genau neben der Kuppel des Petersdoms unter.
Gesagt getan kamen wir etwas in Zeitnot, da wir bei unserem (wie wir meinten) genialen Plan die Zeitkomponente und den römischen Verkehr übersehen hatten. So stiegen wir etwa 25 Minuten vor Sonnenuntergang aus dem Bus bei der Engelsburg. Ich gebe zu bedenken: Die Engelsburg ist ein historisches Gebäude – den Weg zur Dachterasse muss man sich also hart erkämpfen. So rannten wir wie zwei Verrückte zum Eingang, kauften Tickets und stürmten in die Gänge der Burg. Wir bahnten uns den Weg nach oben, vorbei an überraschten Museumswärtern und Touristen die wohl dachten wir wären auf der Flucht. Tja …. und das alles für die perfekten Sonnenuntergangsfotos von Rom (sorry, not sorry). Vor lauter schön und Fotos haben wir es dann auch noch geschafft so viel Zeit zu verplempern, dass wir uns die Engelsburg nicht mal mehr ordentlich ansehen konnten. Auch egal, die €10 waren es auf jedenfall wert!
Von der Engelsburg führt eine Brücke über den Tiber in die Stadt. Dort spielen eigentlich immer Musiker (wenn es nicht gerade Minusgrade hat) und so auch dieses Mal – zwei junge Italiener und das auch noch richtig gut. Timo und ich fanden sowohl den Anblick als auch die Musik ansprechend und beschlossen uns dort auf den Gehsteig zu setzen um das Ganze zu genießen. Das Szenario war so romantisch, dass wir uns beide nach Alkohol verzehrten und so machte ich mich auf den Weg zu einer kleinen Bäckerei und ergatterte eine Flasche Weißwein mit zwei Plastikbechern. Hört sich ziemlich cool an, so kamen wir uns auch vor bis wir nach ca. zwei Bechern Wein merkten, dass dieser eigentlich schon lange abgelaufen war und die dunkelgelbe Farbe und der komisch pelzige Geschmack keine Eigenheit römischer Weine ist (upps!). Die zwei Italiener beendeten ihr Konzert und wollten einen Schluck von unserem Wein. Keine gute Idee würde ich sagen – damit hätten wir bestimmt nicht überzeugt. Da wir beide aber keine Lust auf Gesellschaft hatten, gingen wir alleine weiter in die Stadt und gönnten uns dort noch einen guten (nicht abgelaufenen) italienischen Wein bei tiefgründigen Gesprächen (wie das halt so ist wenn man trinkt) bis wir dann zurück ins Zimmer wanderten.
Meine Tipps:
Pizza in der Markthalle Termini
Via Giovanni Giolitti 36
Drinks im Szeneviertel
zwischen Piazza Navona und Tiber
Engelsburg bei Nacht
hat zu dieser Jahreszeit bis 19:30 offen
In den Straßen Roms: Tag 3
An unserem letzten Tag starteten wir mit einem Frühstück in einem kleinen Lokal unweit unserer Unterkunft. Dort hatte ich dann (finally! davor hätte ich wohl keinen Blog starten können) die erste Acai Bowl meines Lebens (war ganz gut, aber den Hype verstehe ich trotzdem nicht). Dann gings weiter zum Vatikan – wir hatten gehofft, dass dort an einem Montagmorgen weniger los ist – es blieb allerdings bei der Hoffnung und so wurde aus Timos ersten Vatikanaufenthalt ein Boomerang für Instagram und ein wehmütiges Winken aus der Ferne für den Papst. Nachdem unsere Kulturpläne scheiterten, spazierten wir über ein paar Einkaufsstraßen zurück in die Stadt. Am Weg haben wir dann zwei Eisgeschäfte verköstigt (natürlich alles für den Blog) und das Pantheon besichtigt.
Nach dem Abendessen holten wir unsere Koffer und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Der Weg mit den Öffis zum Flughafenbus war mühsam, wir waren also froh als wir endlich am Bahnhof ankamen. Wir rannten zu den Flughafenbussen, zeigten unsere Tickets und los ging die Fahrt. Wir waren beide ziemlich fertig und checkten so erst als wir ankamen, dass wir zum falschen Flughafen gefahren sind. Jep – ich weiß mein 5. Mal in Rom – aber irgendwie haben wir es geschafft und standen ca. eine Stunde vor Abflug am anderen Ende der Stadt, ohne Bargeld auf dem wohl kleinsten innerstädtischen Flughafen den ich je gesehen habe. Der Busfahrer blickte uns bedauernd hinterher, als wir uns auf die Suche nach einem Bankomaten machten um dann in ein Taxi zu hüpfen. Der Taxifahrer hat uns die Panik scheinbar angesehen und gleich ordentlich aufs Gas getreten. Wir hatten kurzfristig Angst um unser Leben und ich die Sorge, meinen 25. Geburtstag (am Tag darauf) nicht mehr zu erleben. So bretterten wir mit 160km/h (100km/h waren erlaubt) durch Rom und waren in unter 20 Minuten (das Navi meinte wir brauchen zumindest 38 Minuten) am Flughafen und schließlich 10 Minuten vor dem Boarding beim Gate. Und auch wenn wir kurzfristig dachten, dass zwar alle Wege nach Rom führen aber für uns keiner mehr hinaus, haben wir es schlussendlich doch noch heil nach Wien geschafft.
Meine Tipps:
Den richtigen Flughafenbus nehmen
Frühstück bei Escosazio – Juice & Organic Food
Via dei Banchi Vecchi 135
Eis bei der Gelateria La Romana
Via Cola di Rienzo 2
Eines steht auf jeden Fall fest: Es war nicht mein letztes Mal in den Straßen Roms 🙂
xoxo, Kathi